Mögliche Beschwerden und Symptome bei neurologischen und psychosomatischen Krankheiten

(Achtung: Die Liste stellt nur eine Auswahl möglicher Symptome dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!)

1. Schmerzen:

• Kopfschmerzen
• Schmerzen im Nacken, an der Brust- oder Lendenwirbelsäule („Kreuzschmerz“)
• Ausstrahlende Schmerzen vom Hals in Arm/Hand oder von der Lendenwirbelsäule in die Beine („Ischias“)
• Schmerzen evtl. mit begleitenden Missempfindungen an anderen Körperstellen, häufig in Verbindung mit Störungen des Gefühlsempfindens auf der Haut (siehe unten)

2. Störungen von Sinnesorganen oder/und Missempfindungen der Haut

• Sehen: Sehminderung / Gesichtsfeldausfall / Flimmern etc.
• Hören: Hörverlust / Hörsturz / Ohrgeräusche (Tinnitus)
• Geruchssinn / Schmecken
• Gefühlsstörungen auf der Haut („Pelzigkeit“, Kribbeln/Ameisenlaufen usw.)

3. Schwindel und Gleichgewichtsstörungen

• Störungen des Gleichgewichtes, Gangunsicherheit, Stolpern, Stürze
• Plötzliche oder länger andauernder Drehschwindel („wie im Karussell“)
• “Wattegefühl“ im Kopf

4. Störungen der Körpermotorik und der Muskulatur:

• Schwäche/ Kraftverlust: Begrenzt z. B. auf Arm, Bein etc. oder Schwächegefühl des ganzen Körpers, ggf. mit Muskelschwund
• Ungeschicklichkeit oder Verlangsamung von Bewegungen, Steifheit der Muskulatur
• Zittern (Tremor)
• Muskelkrämpfe, Zuckungen
• Störungen des Gehens (z. B. Hinken) oder des Gleichgewichtes, evtl. häufige Stürze

5. Störungen des Gedächtnisses und des Intellekts

• Gedächtnis: Erinnerungslücken, Vergesslichkeit
• Konzentration: Schwierigkeiten bei anstrengenderen geistigen Tätigkeiten, z. B. im Beruf, beim Lesen; evtl. Verlangsamung des Denkens

6. Störungen des Bewusstseins oder des Befindens:

• “Ohnmachtsanfälle“ und unerklärliche Stürze
• Benommenheitsgefühl im Kopf, Schläfrigkeit/Tagesmüdigkeit o.ä.

7. Schlafstörungen oder abnorme Tagesmüdigkeit

• Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen, Albträume
• Unruhige Beine im Bett bzw. beim Liegen, ev. mit Krämpfen in Beinen
• Tagesmüdigkeit, starke Erschöpfbarkeit

8. Depressionen, Ängste und andere psychische Symptome

• Starke Traurigkeit, Freudlosigkeit, Angstattacken etc.
• Trugwahrnehmungen (z. B. Sehen, Hören oder Riechen von nicht existierenden Dingen oder Personen)

Auswahl häufiger neurologischer und psychosomatischer Krankheiten, die in dieser Praxis schwerpunktmässig diagnostiziert und behandelt werden

(Achtung: Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!)

Erkrankungen und Syndrome	Mögliche / häufige Symptome	Ursachen / Bemerkung
Schwindel und Gleichgewichtsstörungen	Möglich sind sowohl attackenartige, d.h. plötzliche Schwindelsymptome (z. B. Drehen wie im Karussell) oder auch länger andauernde Benommenheitsgefühle oder Unsicherheit beim Gehen	Vielerlei Ursachen möglich, z. B. Gutartiger Lagerungsschwindel, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen, Erkrankungen und Entzündungen des Gleichgewichtsapparates und des Gleichgewichtsnerven, teilweise auch Störungen der Gefühlempfindung an den Beinen (z. B. Neuropathie) oder psychische Ursachen
Gedächtnisstörungen, Demenz	Erkrankungen mit Leitsymptom Gedächtnisabbau, Konzentrationsstörungen, Wesensänderung, Tag-Nacht-Umkehr etc.	Mögliche Folge von Alzheimer-Krankheit, Durchblutungsstörungen oder Entzündungen des Gehirns, Hirntumore usw.
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit - Hyperaktivitätssyndrom)	Konzentrationsstörungen, z. B. Im Beruf, Studium, anderen Aktivitäten (z. B. Lesen)	Beginn meist im Kindesalter, kann jedoch ins Erwachenenalter überdauern, Behandlungsmöglichkeit u.a. mit sogenannten Psychostimulantien (Methylphenidat, Atomoxetin)
Schlaganfall	Meist plötzliche Symptome, teils nur flüchtig, z. B. Halbseitige Sehstörung, Lähmung (Kraftlosigkeit), Schwindel, Gefühlsstörungen auf der Haut, hängender Mundwinkel etc.	Plötzliche Durchblutungsstörung von Teilen des Gehirns (z. B. Bei verstopften Schlagadern oder Herzrhythmusstörungen) oder einer Blutung im Kopf/Gehirn (Symptome hängen vom jeweils betroffenen Hirngebiet ab!)
Multiple Sklerose	Eher schleichend oder wiederholt auftretend, vielfältige Symptome möglich (abhängig von der betroffenen Region), z. B. Sehstörungen auf einem Auge, Kribbeln/“Pelzigkeit“ auf der Haut, Schwäche, Schwindel, Blasenstörungen	Schubförmige oder schleichende Entzündung des Gehirns und/oder des Rückenmarks durch ein fehlerhaft arbeitendes Immunsystem (Autoimmunreaktion), mögliche Behandlung mit Kortison, Interferon, Glatirameracetat, Natalizumab (Tysabri®), u.a.
Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute	Bei schleichender Erkrankung ähnlich der Multiplen Sklerose, bei plötzlichem Beginn (z. B. Gehirnhautentzündung = Meningitis) meist starker Kopfschmerz, Nackensteife, Schläfrigkeit etc.	Entzündungen im Gehirn oder den Nervenwasserräumen / Hirnhäuten bei anderen Autoimmunkrankheiten (z. B. Lupus erythematodes) oder bei Infektionen durch Viren oder Bakterien (z. B. Meningokokken, Borreliose nach Zeckenbiss)
Parkinson-Krankheit	Meist einseitiges Zittern in Ruhe, Verlangsamung oder Unsicherheit beim Gehen und ggf. Stürze, Ungeschicklichkeit der Hände,Verlangsamung des Denkens	Ursache ist meist die „normale“ Parkinson-Krankheit (Morbus Parkinson), gelegentlich ähnliche Symptome als Nebenwirkung von Medikamenten oder andere seltene Gehirnerkrankungen (Parkinson-Plus-Erkrankung etc.)
Essenzieller Tremor (gutartiges „Alterszittern“)	Meist beidseitiges Zittern der Hände vorwiegend bei Tätigkeiten mit den Händen oder beim Halten (weniger in Ruhe)	Erkrankung motorischer Regelkreise im Gehirn (Ursache noch teilweise unklar), häufig vererbt
Epilepsie	Meist plötzliche Zuckungen von Armen, Beinen oder des ganzen Körpers, teils auch plötzliche Stürze, teils psychische Symptome (z. B. plötzlicher „Blackout“ o.ä.)	„Kurzschluss“ in der Hirnrinde mit plötzlichen Erregungen von Nervenzellen, die sich über die Hirnrinde ausbreiten. Ursachen vielfältig (z. B. Veranlagung, Alkoholmissbrauch, andere Schädigungen des Gehirns)
Migräne	Häufig, jedoch nicht immer halbseitige Kopfschmerzen meist über Stunden bis Tage, häufig mit Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit etc., teils mit vorangehenden Sehstörungen (Aura)	Schmerzhafte sterile „Entzündung“ von Blutgefässen im Kopf, Störung im Stammhirn und der Hirnrinde
Andere Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerz, Clusterkopfschmerz, Halswirbelsäulenkopfschmerz, usw.)	Im Gegensatz zur Migräne Kopfschmerzformen mit anderer Dauer, anderen Begleitsymptomen oder anderer Lokalisation (Unterscheidung im Einzelfall nur durch detaillierte Beschreibung und Diagnostik möglich)	Meist „harmlose“ Ursachen, verschiedene Mechanismen, verschiedene Therapiemöglichkeiten
Trigeminusneuralgie und andere Gesichtsschmerzen	Einschiessende Schmerzen im Gesicht oder Stirnbereich (typische Trigeminusneuralgie), teils auch länger anhaltende dumpfe Gesichtsschmerzen (atypischer Gesichtsschmerz)	Irritation des Trigeminusnerven durch Blutgefäßschlinge, selten durch andere Prozesse (Entzündung etc.)
Periphere Neuropathie und Polyneuropathie	Meist langsamer Beginn mit Taubheit oder Mißempfindungen/Kribbeln gelegentlich begleitend Lähmungen. Symptome abhängig vom betroffenen Nerv , bei der Polyneuropathie (Erkrankung mehrerer Nerven) meist betont an beiden Füssen	Meist Folge von Stoffwechselstörungen (z. B. Zuckerkrankheit/Diabetes mellitus), Vitaminmangel oder Entzündungen (z. B. Borreliose), gelegentlich vererbte Erkrankung. Häufig lässt sich jedoch trotz intensiver Suche keine Ursache finden.
Karpaltunnelsyndrom und Sulcus-ulnaris-Syndrom	Vor allem Nachts, gelegentlich auch tagsüber bei bestimmten Tätigkeiten oder Haltungen auftretende Missempfindungen der Hand (Kribbeln, „Einschlafen“), beim Karpaltunnelsyndrom überwiegend Daumen bis Mittelfinger, beim Sulcus-ulnaris-Syndrom eher Klein- und Ringfinger	Chronischer Druckschaden des Nervus medianus im Karpaltunnel am Handgelenk oder des Nervus ulnaris am Ellenbogen
Bandscheibenvorfall und Rückenschmerz („Ischias“)	Meist Schmerzen im Nacken mit Ausstrahlung in die Schultern / Arme oder Schmer in der Lendenwirbelsäule („Kreuzschmerz“) mit möglicher Ausstrahlung in das Gesäß und die Beine	Verengung des Nervenkanals in der Wirbelsäule (Spinalstenose) oder der Austrittsöffnung für die Nerven an der Wirbelsäule durch Bandscheibenvorfall oder andere Ursache
Gehirnerschütterung, Schädel-Hirn-Trauma, Halswirbelsäulen-Schleudertrauma	Nach entsprechendem Unfall bzw. Trauma häufig kurze oder längere Bewusstlosigkeit, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, teilweise Ausfälle von Nerven, Schwindel etc.	Ursache ist eine Funktionsstörung oder Beschädigung des Gehirns oder/und des Schädels, beim Schleudertrauma vorwiegend der Halswirbelsäule mit dort verlaufenden Nerven
Fibromyalgie und chronische psychosomatische Beschwerden	Chronische Schmerzen an vielen verschiedenen Körperstellen oder andere ungewöhnliche Beschwerden, für die sich keine eindeutige körperliche Ursache findet	Ursachen weitgehend unbekannt, möglicherweise Störung der Schmerzverarbeitung im Gehirn, teils als Begleitsymptom von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen
Restless-legs-Syndrom	Missempfindungen mit Bewegungsdrang der Beine, vorwiegend in Ruhe, z. B. in der Einschlafphase und in der Nacht	Stoffwechselstörung im Gehirn oder / und Rückenmark, u.a. mit Mangel an Dopamin
Depressionen und Angststörungen	Niedergestimmtheit, Lust- und Freudlosigkeit, Antriebsschwäche, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Angstzustände, Panikattacken	I. w. Sinne Stoffwechselstörung im Gehirn, mit oder ohne erkennbare äusserliche Auslösefaktoren (z. B. Todesfall in der Familie, Arbeitsplatzprobleme etc.), teils erblich bedingte Anfälligkeit
Schizophrenien, Zwangsstörungen u.a. Psychische Erkrankungen	Teilweise wahnhafte Symptome (z. B. Verfolgungswahn), Trugwahrnehmungen (Halluzinationen), Kontrollzwänge u.a.	Psychiatrische Erkrankungen bzw. Symptome können als Begleiterscheinung „neurologischer“ Krankheiten auftreten und werden in Zusammenarbeit mit Psychiater/Psychotherapeuten behandelt